Doppelt gemoppelt – Twitter erlaubt (vielleicht) 280 Zeichen

Derzeit testet Twitter ein neues Zeichenlimit von 280. Notwendiger Fortschritt oder Verwässerung der eigenen Idee?

ür Menschen, die ihr Geld mit Texten verdienen und teilweise sogar mehr Geld, je mehr sie schreiben, mag Skepsis an dem neuen, angedachten Zeichenlimit bei Twitter zunächst seltsam erscheinen. Der amerikanische Kurznachrichtendienst teste derzeit Tweets mit maximal 280 statt der bisherigen 140 Zeichen. Zurück geht das – laut offizieller Verlautbarung – auf den Grundgedanken, dass viele Nutzer eben sehr schnell an das Limit geraten und so wichtige Emotionen herausgekürzt werden müssen. Im asiatischen Sprachraum lassen sich Sachverhalte dagegen mit deutlich weniger Zeichen ausdrücken, weshalb Japan, China und Korea von der Änderung ausgeschlossen sind, die derzeit von einigen wenigen Nutzern getestet wird.

Mehr Zeichen bedeutet natürlich mehr Platz für eigene Gedanken, mehr Adjektive, mehr Hashtags. Schön und gut, noch besser ist aber die Konzentration auf das Wesentliche. Wer ausschweifend erklären will oder muss, schreibt bei Facebook oder direkt einen Blog…und verlinkt den dann auf Twitter wie die Profis. Das Alleinstellungsmerkmal des KURZNACHRICHTENdienstes ist nunmal die übersichtliche Kürze seiner Beiträge. Auch wenn es manchmal wehtut, weil Satzzeichen oder blumige Umschreibungen wegfallen: doppelt so viele Zeichen bedeutet leider selten doppelt so viel Inhalt.

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