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Hoods GmbH
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50858 Köln
Noch ist die CD nicht tot. In Deutschland zumindest stammt nach wie vor mehr als die Hälfte der Gesamteinnahmen der Musikbranche aus CD-Verkäufen, wie das Jahrbuch der deutschen Musikindustrie belegt. Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch die Tatsache, dass 2015 10% weniger CDs verkauft wurden. Auch im Bereich der legalen Downloads ist ein kleiner Rückgang zu verzeichnen. Da die Einnahmen durch Streaming gleichzeitig mehr als verdoppelt wurden, liegen die Gesamteinnahmen dennoch leicht über denen der Vorjahre.
Alltagsmusik kommt für knapp 36% der Deutschen noch immer aus dem Radio. Streaming hin oder her. Ein Grund hierfür ist sicherlich die Mischung aus Musik, Nachrichten und Moderation, die im Gegensatz zu gewöhnlichen Streams die Hörer an der Welt teilhaben lässt. In der Freizeit dagegen spielt das Streaming eine immer größere Rolle. Besonders bei jungen Menschen ist das Streamen von Musik ein wichtiger Teil ihres täglichen Lebens.
Die Möglichkeit Lieder hören zu können, ohne dass sie (Speicher-)Platz beanspruchen, spricht für die aktuellen Streamingdienste. Unangefochtener Marktführer ist weltweit der schwedische Dienst Spotify mit 20 Millionen zahlenden Kunden, gefolgt von Apple und Deezer, die je bei 6,3 Millionen Abonnenten liegen.
In den USA ist die Entwicklung schon weiter ins Digitale fortgeschritten. Dort wurden 34,3% der Gesamteinnahme der Musikindustrie durch Streaming generiert, 34% durch Downloads und nur 28,8% durch physische Tonträger. Insgesamt befindet sich der Musikmarkt in den Vereinigten Staaten allerdings auch – anders als in Deutschland – auf einem Rekordtief.
Neben dem Streaming konnte die Schallplatte um fast 50% zulegen. Trotzdem fristet sie mit weniger als 5% an den Gesamtumsätzen in Deutschland ein Nischendasein und erfreut sich vor allem im Bereich der elektronischen Musik und der Punk- und Hardcoreszene wieder oder immer noch großer Beliebtheit.
Auch wenn die Entwicklung in Deutschland deutlich langsamer vorangeht, werden Streamingdienste wohl über kurz oder lang auch hier die traditionellen Tonträger hinter sich lassen. Für Plattenfirmen und Künstler wird das weitreichende Konsequenzen haben, sind die Gewinnspannen im Vergleich zu physischen Tonträgern doch deutlich kleiner. Der Konsument hat dann dagegen die Qual der Wahl und kann auf zig Millionen Songs zugreifen, von denen er allerdings keinen Einzigen besitzt.