Hallo1234 – Die Krux mit der Passwortsicherheit

Der Fall einer gefundenen Liste mit rund 500 Millionen Passwörtern rückt mal wieder die Probleme mit der Sicherheit im Internet in den Fokus.

Einfach mal aus dem Stegreif: wie lauten die beliebtesten Passwörter der ach so ordentlichen und gewissenhaften Deutschen? Treffer! „hallo“ oder „12345678“ (wenn auf acht Ziffern bestanden wird) sind die Spitzenreiter und das ist natürlich einfach tragisch. Zum Thema wurde das mal wieder, als letzte Woche das BKA eine Liste mit ca. 500 Millionen Passwörtern auf einer Plattform im Internet fand.

An dieser Stelle der Hinweis, dass das Hasso-Plattner-Institut in Potsdam die Möglichkeit bietet zu überprüfen, ob auch eigene Accounts betroffen sind. Das geht schnell und unkompliziert, sofern der Server nicht gerade durch den Ansturm überlastet ist.

Bleibt aber die Frage, warum es so wenig Bewusstsein für Sicherheit im Netz gibt. Es ist ja nun offensichtlich, dass sich immer mehr und vor allem auch immer wichtigere bzw. sensible Teile unseres Alltags im Internet abspielen. Das nutzen die Menschen auch in Deutschland gerne und es erleichtert vieles natürlich ungemein. Warum wird dann aber beim Schutz der eigenen Daten so geschludert? Meine Haustür sichere ich ja auch nicht mit einem Doppelknoten. Wer hier der Meinung ist, nichts zu verbergen zu haben, verschickt sicher keine Emails, hat keine privaten Fotos auf dem Rechner und macht vor allem kein Onlinebanking. Ach doch? Komisch!

Der traurige Grund für die vermeintliche Liebe zur Gefahr ist schlicht und einfach Faulheit. „12345678“ ist eben einfach zu merken und dass ein „hallo“ zu Beginn jeder guten Konversation steht gebietet schließlich die Höflichkeit. Das wissen wir seit dem Kindergarten. Besonders gewiefte Zeitgenossen bevorzugen „passwort“ als Passwort. Da muss man sich nichtmal Zahlen merken. Da muss man sich gar nichts merken. Der gesuchte Begriff steht schließlich schon da. Der Kandidat hat 100 Punkte und die Tippfaulen können sogar Copy und Paste nutzen.

Dabei ist es nicht so, als wäre es schwierig ein möglichst sicheres Passwort zu generieren. Unzählige Apps, Webseiten und Manager helfen einem bei der Suche und natürlich bei der Verwaltung. Nur machen muss man es eben. Sicher ist das Sammeln oder sogar Hacken fremder Accounts durch nichts zu entschuldigen. Trotzdem muss man es Anderen ja nicht unnötig einfach machen, auf die eigenen Accounts zuzugreifen.

Wofür die oben genannte Liste gedacht war, ist zumindest bisher nicht klar. Einen guten Anlass die eigenen Accounts zu sichern bietet der Vorfall aber trotzdem. Geht schließlich ganz einfach und lohnt sich.

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