Mach et jot, 2016 – Jahresrückblick à la Hoods

Die Hoods machen Schluss mit 2016

Es gab schon bessere Jahre als 2016. Wir gucken trotzdem auf die guten Dinge. Zumindest versuchen wir es.

Liebes 2016,

es gibt Dinge, die macht man nicht gerne, schiebt sie vor sich her und hofft, dass sie sich vielleicht selbst erledigen. Zahnarztbesuche, Justin Bieber Konzerte mit der Nichte, Helene Fischer Konzerte mit dem Onkel, die Steuererklärung…müssen wir dir ja nicht erklären. Manchmal muss man aber auch einfach durch. Wir alle. Von daher einmal kräftig durchpusten, einmal schütteln und was dich angeht: setz dich vielleicht besser. Es wird dir nicht gefallen, was wir zu sagen haben. Bei allem Respekt und ohne zu vergessen, was wir gemeinsam erlebt haben, solltest Du folgendes wissen:

Wir sind fertig mit dir!

Wir sind fertig mit dir und es liegt nicht an uns. Es liegt an dir. Und ein bisschen an uns, aber mehr an dir. Soviel ist sicher. Ganz ehrlich. Wir akzeptieren, wenn man etwas flippig ist. Ein bisschen edgy. Irgendwie ein wenig zu weit draußen und zu cool, um sich um die Gefühle anderer zu kümmern. Alles gut und schön, aber dann eben nicht mit uns.

Nein! Wir beruhigen uns jetzt nicht! Wir versuchen, das hier nicht ausarten zu lassen, aber einfach mal so: Prince, Bowie, Cohen, Rickman, Mirra, Berry, Petersen, Michaels, Fisher, R2D2, Mr Lebowski, und, und und? Merkst Du was? Dazu mit Bud Spencer und Muhammad Ali zwei der letzten Menschen, die ihre Fäuste noch für etwas Gutes eingesetzt haben. Alle weg. Viele andere auch. Nicht cool, 2016!

Zusammen mit einigen der größten Musikern, Schauspielern und Sportlern aller Zeiten durften wir noch in weiten Teilen unsere gute Kinderstube, die Willkommenskultur, das Mitgefühl und jegliche Kompromissbereitschaft begraben. Dafür haben wir Trump, den Brexit, die AfD, Pegida, Dab und LED-Schuhe. Danke dafür! Von all den Kriegen, Anschlägen, humanitären Katastrophen, Rassismus, Putschversuchen und sinnlosen Gewalttaten haben wir da noch gar nicht gesprochen. 1616 hat angerufen und will seinen Mangel an Menschlichkeit zurück.

Und wo wir dabei sind: was für ein Wort des Jahres ist denn bitte „postfaktisch“? Gab es nichts Dümmeres? Passt aber irgendwie zu dir. No offense und immer fly bleiben!

Wir sagen ja nicht, dass Du dich nie bemüht hättest. Aber dann muss man sowas auch mal durchziehen. Du kannst uns nicht mit Island bei der EM den Mund wässerig machen und dann Portugal gewinnen lassen. Das ist einfach falsch.

Wir wissen auch die kleinen Aufmerksamkeiten durchaus zu schätzen, die Du uns in Form von großartigen Serien präsentiert hast. Stranger Things, Preacher, Designated Survivor, Westworld oder Luke Cage waren tolles Popcornkino für zuhause. Danke! Echt!

Nett wäre dann nur gewesen, wenn das originale Popcornkino, also das im tatsächlichen Kino im Zweifelsfall mit Popcorn auch nur annähernd das gleiche Niveau gehabt hätte. Bei Serien freut man sich mit schwitzigen Händen auf Teil zwei bis fünf. Bei Filmen können wir fast immer darauf verzichten. Da ändert auch der Oscar für Leonardo DiCaprio nichts dran.

Für die guten Momente haben wir meistens selbst gesorgt und da fragen wir uns halt schon, wofür wir dich genau brauchen: mit Antonia und Arne sind zwei tolle, neue Auszubildende zu uns gestoßen. Für und mit unsere(n) Kunden durften wir an zig spannenden Projekten arbeiten, Spiele und Apps entwickeln, Onlinewerbemittel produzieren, Webseiten (re)launchen und Drucksachen gestalten. „Digitalagentur“ schreibt man „H.O.O.D.S.“, aber das wusstest Du sicher. Wir haben das Beerbrainatory erfunden, eine allmittwöchentliche Vortragsreihe mit Wimpel und Bier von Hoods für Hoods. Unsere Weihnachtsfeier war vermutlich die beste in der Geschichte der Weihnachtsfeiern und über allem thront natürlich der Relaunch unserer Seite.

Wir haben neue Wohnungen bezogen, Technoparties veranstaltet, auf Technoparties aufgelegt, mit unseren Mannschaften gelitten und gejubelt, Alben veröffentlicht, Maibäume bekommen, Urlaub gemacht, Vanillekipferln gebacken, Conor McGregor gefeiert, freitags Krawatten getragen, Gin Tonic im Garten getrunken, Konzerte besucht, Konzerte gespielt, Candy Pizza gegessen, echte Pizza bestellt, bis uns die Lieferanten geduzt haben, sind 20 geworden, 30 geworden, 40 geworden, haben uns über Facepalm- und Einhorn-Emojis, sowie jedes einzelne Giphy bei Slack gefreut und Hormon-Chips eingepflanzt bekommen (Hier ist es zugegeben fraglich, wie sehr der Betroffene das feiert. Die Gruppe zumindest profitiert davon. Ferner sei angemerkt, dass der Betroffene ein Hund ist. Nur um da Missverständnissen vorzubeugen.). Mal ehrlich, 2016: das ist wohl alles nicht dein Verdienst.

Verstehst Du jetzt, dass das mit uns nichts mehr wird? Immerhin gibt es mehr Gründe als Britta (bzw. Loop) im Jahr Pakete bekommt. Und selbst wenn Du es nicht einsehen willst: wir haben jemand Neues. Die Messlatte liegt nun wirklich nicht hoch (s.o.), aber trotzdem gibt es ja Potential uns positiv zu überraschen. Also 2017: wir warten hoffnungsvoll!

Gefällt? Geteilt!