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Hoods GmbH
Am Hof 11
50858 Köln
Bereits seit den frühen 80ern wissen wir, wie schön alles sein könnte. „Ein Mann und sein Auto kämpfen gegen das Unrecht.“ Sie erinnern sich? Spätestens seit David Hasselhoff gemeinsam mit K.I.T.T., seinem intelligenten Sportwagen, die Welt zu einem besseren Ort machte, konnten sich selbst überzeugte Mantafahrer vorstellen, den Fuchsschwanz eines Tages an eine künstliche Intelligenz abzugeben. Das ist nun mehr als 30 Jahre her und noch immer wechseln Experten ohne zu blinken die Spur, parken krumm und schief und rasen mit einer unbestreitbaren Vorfreude auf das eigene Ende durch die vereisten 30er-Zonen der Republik. Was ist passiert oder besser: was nicht?
Das sicherste Anzeichen dafür, dass die Entwicklung selbstfahrender Autos noch nicht ganz so weit fortgeschritten ist, wie es die Entwickler gerne hätten, ist, dass ausgerechnet die Deutsche Bahn mit ihnen wirbt. Tenor: in (einer weit entfernten) Zukunft wird es selbstfahrende Autos auf den Straßen geben, das gleiche Fahrgefühl gibt es schon heute bei uns. Das mag als Werbebotschaft etwas arg konstruiert sein. Die Selbstsicherheit der Bahn lässt allerdings dennoch tief blicken, wenn der Konzern schon so wohlwollend mit der potentiellen Konkurrenz umgeht und tatsächlich: die aktuellen Nachrichten zu selbstfahrenden Autos sind nicht gut.
Aktuell geht es um Uber, die ihr Testfahrzeug vorläufig wortwörtlich aus dem Verkehr ziehen mussten, nachdem dieses in einen Unfall verwickelt worden war. Eine reine Vorsichtsmaßnahme, heißt es, schließlich sei die Schuld bei dem anderen Beteiligten zu suchen. Bereits Mitte letzten Jahres war ein Auto des Uber-Konkurrenten Tesla mit einem LKW kollidiert und der Testfahrer getötet worden. Zur ganzen Wahrheit gehört, dass in beiden Fällen zumindest von Herstellerseite menschliches Versagen als Grund für die Zwischenfälle angeführt worden war. Der baldigen Markteinführung von selbstfahrenden Autos sind diese Probleme aber trotzdem nicht gerade zuträglich.
Dabei sollte alles so gut sein. In der Theorie sollen selbstfahrende Autos das Unfallrisiko minimieren und gleichzeitig dafür sorgen, dass wir auch auf langen Strecken weiter arbeiten, telefonieren, entspannen oder lesen können, ohne von grölenden Fußballfans genervt zu werden oder andere zu nerven. Google, Uber, Tesla, Daimler, Nissan, BMW und andere meldeten Patente an, testeten teils schon im realen Straßenverkehr und zerrten einander wegen Urheberrechtsverletzungen vor Gericht. Die Fragen schienen nur noch zu sein, wann das erste autonome Fahrzeug zugelassen werden würde und natürlich wer am schnellsten ein verkaufsbereites Auto entwickeln würde. Dann übersahen sowohl das intelligente Auto, als auch der Fahrer, der aus Sicherheitsgründen mit im Fahrzeug saß, einen entgegenkommenden LKW (nach offizieller Lesart weil dieser weiß lackiert war) und es kam zu dem ersten tödlichen Unfall mit einem selbstfahrenden PKW.
Seitdem stockt die Entwicklung. Zwar setzen die Größen der Automobilbranche auch aktuell auf selbstparkende Autos, den kompletten Fahrspaß will man seinen Kunden aber noch nicht nehmen. Vielleicht auch, weil neben den Anbietern auch die anvisierten Käufer noch nicht so weit sind. Ein selbstfahrendes Auto, bei dem der Mensch trotzdem hochkonzentriert mit den Händen am Lenkrad sitzen muss (wie derzeit in der Testphase üblich), verspricht kaum Mehrwert. Ein Fahrzeug, das tatsächlich völlig autonom fährt, erscheint auf der anderen Seite noch in weiter Ferne und sorgt derzeit noch nicht für Begeisterungsstürme. Das Steuer wirklich aus der Hand geben und bei hohem Tempo auf die Verlässlichkeit der Technik setzen? Für viele potentielle Nutzer im Moment noch eher eine Schreckensvorstellung. Erst wenn die Technik soweit ist, wird sich das Image (vielleicht) langsam wieder aufpolieren lassen. Bis dahin ist es aber wieder ein weiter Weg. Vielleicht hilft ja die Rückbesinnung auf K.I.T.T., dem (noch) einzigen intelligenten Auto, dem die Menschen vertrauen.