Science-Fiction im Alltag

Science-Fiction Filme lassen uns oft mit offenen Mündern zurück. Wie fantastisch und unrealistisch sind die Entwicklungen, die in solchen Filmen zum Alltag gehören, aber wirklich?

1902 flogen die Franzosen ins Weltall. 16 Minuten lang dauerte Professor Barbenfouillis „Reise zum Mond“, gefilmt mit einer Kamera, in bestem schwarz/weiß. Damals pure Science-Fiction, die 1961 bzw. 1969 Wirklichkeit wurde. Wir haben uns ein paar neuere und ältere Science-Fiction Filme angesehen und sie auf den aktuellen Stand der Forschung hin überprüft. Wann also wird aus Science-Fiction Realität?

​Bemannte Raumflüge​

Zum Beispiel: The Martian, Mission To Mars, Red Planet

Nicht zuletzt der mehrfach für einen Oscar nominierte „The Martian“ brachte Gedankenspiele zu den ersten bemannten Marsflügen wieder in die Nachrichten. Und tatsächlich soll es in den nächsten Jahrzehnten soweit sein. Nicht nur die Mondpioniere aus den Vereinigten Staaten, Russland oder die europäische Raumfahrtagentur ESA haben in der Vergangenheit Pläne für bemannteMarsflüge angekündigt, sondern auch verschiedene kommerzielle Unternehmen. So plant SpaceX, eine Firma des amerikanischen Investors Elon Musk, ebenso die Reise zum roten Planeten, wie Blue Origin unter Federführung des Amazon-Gründers Jeff Bezos.

Die Liste der (möglichen) Gefahren und Nachteile ist lang. Ein bisher umkalkulierbares Risiko stellt die Strahlung im Weltraum dar. Von negativen Auswirkungen auf das Gehirn bis hin zu einem deutlich erhöhten Krebsrisiko gehen hier die Bedenken. Eine Reise zum Mars würde eventuell Jahre dauern und ob der menschliche Körper einer derart langen Strahlungsbelastung standhalten würde, ist nicht abschließend geklärt. Darüber hinaus hätte eine derart lange Reise in der Schwerelosigkeit Auswirkungen auf die Muskeln der Astronauten, da diese verkümmern würden.

Trotzdem planen die Chinesen eine Reise zum Mars um das Jahr 2020, SpaceX und Blue Origin fassen ebenfalls diesen groben Zeitpunkt ins Auge.

Fliegende und selbstfahrende Autos

Zum Beispiel: Minority Report, Total Recall

Über fliegende Autos haben wir bereits in einem eigenen Blogpost berichtet. Hier werden bereits die ersten Prototypen getestet und es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis zumindest ein Teil des Straßenverkehrs in die Luft verlegt wird.

Im Bereich der autonomen Fahrzeuge ist die Entwicklung sogar schon weiter fortgeschritten. Bereits jetzt werden PKW und LKW im Straßenverkehr getestet, die zumindest Teilbereiche einer definierten Strecke völlig ohne menschliche Hilfe zurücklegen. Zwar muss derzeit noch ein „echter“ Fahrer hinter dem Lenkrad sitzen und bereit sein einzugreifen, dies wird sich aber in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten ändern.

Hibernation und Kryonik

Zum Beispiel: Alien, Avatar, Interstellar, Star Wars

Hier ist vielleicht erstmal eine kurze Definition bzw. Abgrenzung nötig. Als Hibernation bezeichnet man, einfach ausgedrückt, einen Kälteschlaf. Ein Mensch wird hierbei in einen künstlichen Schlaf unter extrem kalten Bedingungen versetzt, weshalb sein Körper deutlich langsamer altert. Zu sehen ist dieses Vorgehen unter anderem in dem Filmklassiker „Alien“ aus dem Jahr 1979. Hier wird die Besatzung eines Raumschiffes in den Kälteschlaf versetzt und künstlich ernährt, um eine besonders lange Strecke durch das All zurücklegen zu können.

Bei der Kryonik hingegen werden medizinisch tote Menschen eingefroren, um sie so zu konservieren und an einem bisher nicht näher bestimmbaren Zeitpunkt in der Zukunft zu reanimieren. Hintergrund ist hierbei die Überlegung, dass die Forschung in einige Jahrzehnten oder sogar Jahrhunderten soweit fortgeschritten sein könnte, dass beispielsweise derzeit unheilbare Krankheiten oder der Prozess des Alterns und letztendlich der Tod überwunden werden können.

Wie weit wir im Bereich der Kryonik sind, ist daher auch schwer zu beurteilen. Mehrere Unternehmen weltweit bieten das Einfrieren nach dem Tod an, zum Leben erweckt wurde bisher aber keiner der Teilnehmer. Während die Vorstellung von ewigem Leben und vielleicht gar ewiger Jugend ein uralter Menschheitstraum ist, schreckt das Prozedere noch viele Menschen ab. Um den Verfall der Zellen zu stoppen, muss nämlich das Blut des Teilnehmers durch ein besonderes Frostschutzmittel ausgetauscht werden. Einige Anbieter haben sich auf das Konservieren des Kopfes spezialisiert, der vom Rest des Körpers abgetrennt und eingefroren wird.
Wissenschaftlich ist ein solches Vorgehen höchst umstritten. Beweise für oder gegen die Kryonik wird es allerdings erst geben, wenn der erste Teilnehmer wieder aufgetaut wurde.

Nicht ganz so kontrovers wird über die Hibernation diskutiert. Während die Kryonik sich allerdings mit Toten beschäftigt und so höchstens Hoffnungen auf eine Wiedergeburt zerstören kann, ist die Hibernation im Zweifelsfall tatsächlich lebensgefährlich.

Im Großen und Ganzen gibt es derzeit zwei potentielle Einsatzgebiete für die Hibernation. Zum einen wird überlegt, ob man Astronauten auf langen Flügen nicht wirklich in einen Schlaf versetzen sollte, so dass sie sich auf langen Flügen (z.B. zum Mars) nicht langweilen und dazu weniger Sauerstoff und Platz verbrauchen. Geklärt ist aber noch nicht, wie die Muskeln stimuliert werden können, ob das Hirn dem wochenlangen Schlaf gewachsen ist und wie die menschliche Psyche auf wochen- oder gar monatelanges Träumen reagiert.

In der Medizin wird die Hibernation bereits erfolgreich bei komplizierten Operationen eingesetzt. Die Dauer des künstlichen Schlafes ist hier allerdings sehr begrenzt.

Fazit

Die Liste ließe sich natürlich beinahe ewig erweitern. Alleine eine Abhandlung über die Zeitreise würde den Rahmen dieses Blogs um Meilen sprengen und am Ende wäre das Fazit, dass es noch keine belastbaren Pläne für die Reise vor oder zurück in der Zeit gibt. Die oben genannten Entwicklungen werden aber kommen. Nur das Wann und das Wie stehen teilweise noch in den Sternen.

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