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Hoods GmbH
Am Hof 11
50858 Köln
Der menschliche Körper ist schon sonderbar. Prinzipiell kann er vieles, das Meiste dann aber auch nicht richtig und überhaupt sind die Grenzen des Machbaren eher eng gezogen. Aber genug von mir.
Die Protagonisten dieses Textes wollen sich mit den erwähnten Grenzen nicht abfinden. Bodyhacker modifizieren ihren Körper und sorgen so dafür, dass sie „Übermenschliches“ leisten können. Oft ist das eher Spielerei, in einigen Fällen gleichen Bodyhacker so aber ein Handicap aus und verbessern tatsächlich ihre Lebensqualität. Bekanntestes Beispiel für letzteres ist wohl der britische Künstler und Aktivist Neil Harbisson, der seit seiner Geburt an Achromatopsie leidet und daher keine Farben sehen kann. Durch einen sogenannten „Eyeborg“, bestehend aus einem Farbsensor und einem Chip, der in Harbissons Kopf installiert ist, werden Farben in hörbare Töne umgewandelt, wodurch es ihm ermöglicht wird, Farben wahrzunehmen und zu unterscheiden. Harbisson bezeichnet sich selbst als Cyborg und kämpft als Leiter und Gründer der Cyborg Foundation für die Anerkennung der Bodyhacker.
en meistens Antagonisten. Im wahren Leben verbessern Implantate die Lebensqualität vieler Menschen.
Diese Stiftung soll als Anlaufstelle dienen, für all jene, die ihre Körper entweder bereits modifiziert haben oder mit dem Gedanken spielen dies zu tun. Gehörlose z.B., die durch kleine Implantate wieder hören können oder Menschen, die nach Amputationen dank spezieller Prothesen nicht nur wieder zugreifen, sondern tatsächlich deutlich schwerere Gegenstände heben oder schneller laufen als je zuvor. Es soll ein Bewusstsein geschaffen werden für die Möglichkeiten des Bodyhackings. Ziel ist darüberhinaus auch eine breitere Akzeptanz in der Gesellschaft.
Natürlich lässt sich mit dem Trend zum Bodyhacking auch Geld machen. Das amerikanische Unternehmen Dangerous Things zum Beispiel vertreibt Implantate, die Biomagnete oder RFID-Chips enthalten. So lassen sich ohne Schlüssel Türen öffnen oder ohne Hilfsmittel Magnetfelder aufspüren. Intention und Marschrichtung sind klar: „We believe biohacking is the next phase of human evolution“ steht direkt auf der Startseite. Das mag man vermessen finden, für das Unternehmen ist die Arbeit aber nicht weniger als „das moralisch Richtige zum Wohle der menschlichen Zukunft“. Das muss man natürlich nicht so sehen. Trotzdem laufen die Geschäfte gut und mehr und mehr Menschen wollen sich modifizieren lassen. Vermutlich werden wir auch in zwanzig Jahren nicht alle als Cyborgs rumlaufen. Spannend und oftmals wirklich hilfreich sind die Möglichkeiten des Bodyhackings aber allemal.